Christian von Treskow
Schauspielintendant der Wuppertaler Bühnen
Im Namen der Armin T. Wegner Gesellschaft möchte ich meine Freude darüber
zum Ausdruck bringen, dass die Internationalen Albert Camus Tage in Wuppertal
realisiert werden. Das positive Echo auf dieses Projekt war schon im Vorfeld
bemerkenswert. Mein Dank gilt allen KooperationspartnerInnen und HelferInnen.
Ich wünsche den Camus-Tagen einen erfolgreichen Verlauf und allen
Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wuppertal, aus Deutschland und aus dem
Ausland beste Anregungen und gute Gespräche.
Antje Olivier
Stellvertretende Vorsitzende der Armin T. Wegner Gesellschaft
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Wuppertaler Bühnen, die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft und die Stiftung W.
präsentieren Ihnen eine Veranstaltungsreihe zum Gedenken an Albert Camus, den
vor 50 Jahren bei einem Autounfall viel zu früh ums Leben gekommenen
Schriftsteller, Philosophen, Stückeschreiber, Essayisten und Aktivisten, der 1957
für sein Gesamtwerk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.
Obwohl Camus’ Tod ein halbes Jahrhundert zurückliegt und obwohl in diese Zeit
das praktische Scheitern der großen gesellschaftlichen Utopien fällt, aus welchen
er große Teile seines Werkes motiviert hat, steht seine Philosophie des Absurden
heute von historischen Entwicklungen unberührt für alle Menschen als politisches
Denkangebot da.
Man muss kein Philosoph sein, um zu erkennen, dass das Prinzip der permanenten
Revolte gegen die Umklammerung des Realen für uns in der heutigen Situation
neue Aktualität gewonnen hat. Das Besondere an Camus ist, dass die Botschaft,
die er uns übermittelt, so einfach wie universell ist: Wir dürfen uns mit unserer
Situation niemals abfinden, uns nicht in unser Schicksal fügen, sondern in jedem
Augenblick mit lustvoller und trotziger Selbstbehauptung neue Denkwege und
Ideen für eine menschenwürdige Gestaltung unserer Zukunft finden.
Diese Fähigkeit zum kreativen Widerstand ist auf allen Ebenen gesellschaftlichen
Diskurses eine wichtige und wünschenswerte Eigenschaft. Insofern könnte dieses
kleine Festival einen Beitrag zur Neubewertung der Camus’schen Philosophie
leisten und uns Wege aufzeigen, mit den krisenhaften Zuspitzungen umzugehen,
die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten begleiten werden.
Ich wünsche Ihnen einige unterhaltsame und erkenntnisreiche Tage!
Christian von Treskow
Schauspielintendant der Wuppertaler Bühnen
von Ulrich Klan
Anlässlich
seines 50. Todestages erinnern wir an den Schriftsteller,
Résistancekämpfer und Literaturnobelpreisträger Albert Camus (1913 –
1960). Hierbei geht es gleichermaßen um das Werk wie um das
philosophische und politische Erbe von Albert Camus. Sein Denken,
Schreiben und Handeln gibt mehr denn je Impulse für die Gegenwart und
die Zukunft. Solche Impulse spiegeln sich in heutigen Ideen,
Lebenshaltungen und zivilgesell-schaftlichen Bewegungen weltweit Die
Integrität, Klarheit und positive humane Kraft von Camus' Denken ist
stark gefragt – nicht zuletzt angesichts aktueller Herausforderungen
wie »Turbokapitalismus« und Entsolidarisierung auf der einen Seite,
fanatische, »religiöse« oder rassistische Zwangsvorstellungen, Terror
und Gewalt auf der anderen Seite.
Daneben steht –
allzu oft geistlos, mutlos, ratlos und hilflos – die sogenannte
»Realpolitik«. Wo Politiker nicht direkt Kumpane und Teil des Problems
sind, tauchen sie immer häufiger ab, verstecken sich hinter Worthülsen
und Medienkampagnen, reduziert auf Drei-Buchstaben-Parteien und den
Fang von Wählerstimmen. Nicht erst die offizielle Hilflosigkeit und
Tatenlosigkeit angesichts der globalen Menschheitskrise des
Kapitalismus, des wachsenden Hungers und der Klimakatastrophe zeigen:
Ohne geistige Sicht auf das Ganze und Gemeinsame der Menschheit und
unseres Planeten, ohne Liebe und ohne Solidarität verharren wir vor der
Bedrohung wie das Kaninchen vor der Schlange.
Camus ist die zeitlose Erinnerung an die Revolte und
(Wieder-)Herstellung der menschlichen Würde. Und er ist hochaktuell:
Zwanzig Jahre nach dem Fall des »Eisernen Vorhangs« ist sein Beitrag
für die Zukunft sichtbarer denn je. Der Blick auf ihn ist nicht mehr
verstellt durch dogmatische Denkmuster und durch die gescheiterten
Modelle und Parteien eines autoritären Staatssozialismus. Gegen solche
(»Denk«-)Modelle und Parteien setzte sich Camus stets entschieden ein.
Seine freiheitliche Kritik des Kapitalismus war zugleich eine klare
Absage an den Stalinismus und verwandte totalitäre Systeme. Albert
Camus war einer der Protagonisten der französischen Résistance und gab
persönlich ein Beispiel für die Überwindung kolonialer und
rassistischer Strukturen.
Er wandte sich auch gegen Islamfeindschaft, Antisemitismus und
Rassismus. Camus zählt zu den engagiertesten und konsequentesten
Vertretern universaler Menschenrechte. Im »utopischen Gedächtnis« der
Menschheit ist Camus – wie etwa Gandhi und Tolstoi, aber auch die
»WuppertalerInnen« Else Lasker-Schüler, Helene Stöcker und Armin T.
Wegner – ein bleibendes Vorbild für Humanität, Zivilcourage,
gewaltfreien Protest, Solidarität und Freiheit. Solche Vorbilder sind
niemals »erledigt«. Ihr Werk kann zur »Tradition« werden aber im Sinne
Gustav Mahlers, der bemerkte: »Tradition ist die Bewahrung des Feuers,
nicht die Weitergabe der Asche«.
Camus lebt! Das zeigt Wuppertal als erste Stadt in Deutschland zum
»Camus-Jahr 2010« im Rahmen eines internationalen Festivals mit Filmen,
Lesungen, Publikumsgesprächen, Konzerten und einer Ausstellung.
Referentinnen und Referenten aus Frankreich, Spanien und Deutschland
beleuchten in Vorträgen wesentliche Aspekte des Wirkens von Albert
Camus. Zudem wird es – ganz im Sinne Camus‘ – ein Forum von
Basisinitiativen mit Publikumsgespräch geben.
Denn Camus sah nicht Parteien, sondern vor allem Einzelne sowie kleine,
freiheitliche und selbstorganisierte Bewegungen als Träger von Revolte
an – als gesellschaftliches Korrektiv und als Motor positiver
Veränderung.
Ebenso wichtig, wie heute miteinander über Camus und seine Bedeutung zu
sprechen, ist es, seine außerordentliche Sprache und ihre Botschaften
selbst neu zu erleben – und das möglichst gut! Dafür stehen die
renommierte Schauspielerin Ulrike Schloemer (Berlin) sowie das Ensemble
der Wuppertaler Bühnen mit ihrem neuen Schauspielintendanten Christian
von Treskow. Wir zeigen zudem Camus-Filme – darunter die berühmte
Visconti-Inszenierung »Der Fremde« mit Marcello Mastroianni – sowie die
neue Ausstellung »Die Fremde« der Wuppertaler Künstlerin Ulle Hees.
Darüber hinaus gibt es vieles mehr zu entdecken.
Wir danken allen Mitwirkenden und Unterstützern, die »Camus lebt!«
möglich gemacht haben. Insbesondere danken wir den Wuppertaler Bühnen
für die Öffnung des Schauspielhauses. »Camus lebt« verstehen wir auch
als Teil des lebendigen Widerstandes zum Erhalt des Wuppertaler
Schauspielhauses.
15.01.2010 | 19.30 Uhr | City-Kirche Elberfeld | Eintritt: 10.-/8.- € | VVK
Konzertlesung mit Texten von Albert Camus
Lesung: Ulrike Schloemer
Musik: Ulrich Klan, Andreas J. Leep, Christian Stritzel & Martin Stürtzer
Am
Anfang war das – mehrdeutige – Wort: »Midi« heißt nicht nur Mittelmeer,
sondern auch »Mitte« oder »Mittag«. Immer wieder kehrte Camus zu seinen
Ursprüngen zurück: Zum Licht der algerischen Mittelmeerküste, aber auch
zu Nietzsches Begriff des Mittags als heller Freude und heiterer
Tatkraft. Und zur lebendigen Gemeinschaft von Menschen in der Revolte,
die Camus besonders im »Midi« sah – etwa in Katalonien, in
Südfrankreich, Italien oder im antiken wie modernen Griechenland. Wir
begegnen mit Camus der Utopie von »Ithaka«, seinen Reisetagebüchern,
kleiner Prosa und Essays.
Die Musik bietet Erstaufführungen, die
eigens für diesen Abend geschaffen oder arrangiert wurden: Lieder von
Boris Vian, Louis Llach und Ulrich Klan, Stücke von Erik Satie und
Andreas J. Leep und als Uraufführung Originaltöne aus Camus'
Nobelpreis-Rede mit live gespielten Saiten-Klängen und dem magischen
Antenneninstrument Theremin.
Zeichnung von Ulle Hees:
Mein Herz ruht müde
16.01.2010 | 15.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt frei
Ausstellungseröffnung »Die Fremde«
Bilder zu Else Lasker-Schüler von Ulle Hees
Die eigenwillige Dichterin aus dem Wuppertal und die Wuppertaler
Künstlerin Ulle Hees: eine aufregende Auseinandersetzung. Zwei
Rebellinnen der Schönheit – und wie daraus Skulptur, Zeichnung oder
Skizze wird. Quer zu den Konventionen wie Albert Camus – und mit ganzem
Herzen lebendig, auch wenn das Herz zerbricht. Im Foyer des
Schauspielhauses steht seit langem die Lasker-Schüler-Bronzeskulptur
»Das zerbrochene Herz« von Ulle Hees. Nun sind dazu erstmals
Zeichnungen zu sehen.
16.01.2010 | 15.30 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt frei
Lou Marin (Marseille):
»Begriff und Ursprung der Revolte – Camus und der Anarchismus«
Dr. Anne-Kathrin Reif (Wuppertal):
»Vom Absurden zur Liebe – der unbekannte Camus«
Der Fremde mit Marcello
Mastroianni, Anna Karina, Bernard
Blier, George Géret, Alfred Adam
16.01.2010 | 19.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt frei
35mm-Projektion von Mark Tykwers »Movie in Motion«
16.01.2010 | 22.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt: 12,- / 8,- €
Schauspieler der Wuppertaler Bühnen lesen Camus
Musik: Wolfgang Schmidtke, Harald Eller, Kurt Billker
17.01.2010 | 11.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt: 5,- € | VVK
Vortrag von Prof. Dr. Fernando Savater (Madrid)
Moderation: Prof. Dr. Heinz Sünker (Wuppertal)
Der weltbekannte Bestsellerautor und Philosoph Fernando Savater zu Gast
in Wuppertal! Seine Bücher (»Tu was du willst«) sind in viele Sprachen
der Welt übersetzt. Sein Engagement gilt dem freien, gewaltlosen und
heiteren Denken – und zwar nicht allein in den Nischen der Spezialisten
und Akademiker. Ein »Philosoph zum Anfassen«, der mit Humor und Liebe
weltweit erfolgreich gegen das Gift von Terror und Gewalt kämpft.
17.01.2010 | 15.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt frei
Mit Dr. Karl Wilhelm ter Horst (Initiative für Deserteure),
Cecil Arndt (Initiative Zahltag!) und Michael Lieberoth-Leden (Stiftung
W.) sowie VertreterInnen der Wuppertaler Initiative für Demokratie und
Toleranz und des Bündnisses »Wuppertal wehrt sich«
Moderation: Ulrich Klan
19.01.2010 | 20.00 Uhr | »ort« (Luisenstraße 116, Elberfeld) | Eintritt frei
Spielfilm von Louis Puenzos (1992)
22.01.2010 | 20.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal
Eintritt: 12,-/8,- € | VVK
Politische Musiksatire mit
André Enthöfer, Ulrich Klan, Thomas Lensing, Rudi Rhode, Jürgen Sonnenschein, Wolfgang Suchner
FORTSCHROTT
– sechs musikalische »Urgesteine« mit groovendem Spott gegen den
Zeitgeist einer geistlosen Zeit – humorvoll, bissig, lyrisch, politisch
und skurril. Und sie nehmen sich selbst von diesem Spott nicht aus. Ob
große oder kleine Politik, ob gescheite oder gescheiterte Beziehungen –
in eigener, fetzig-virtuoser Musik bietet FORTSCHROTT deutschsprachige
Texte diesseits von Schmerz und Schmalz.
Die 1977 gegründete Gruppe
FORTSCHROTT wurde zunächst als Straßenband zur »Legende« und zählt
heute zu den »dienstältesten« Politsatire-Combos. Seit dieser Zeit
haben die Musiker nicht nur auf den Konsumrennbahnen dieser Republik,
an diversen Bauzäunen und auf unterschiedlichen Demos gespielt. Sie
gaben auch Hunderte von Konzerten im In- und Ausland und gewannen den
Jahrespreis des WDR in der Sparte »Politisches Lied«.
23.01.2010 | 19.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt: 12,- €
Schauspiel nach dem Roman von Andreas Eschbach
Bühnenfassung: Thomas Melle
Regie: Christian von Treskow
Es wäre alles so einfach geblieben, die Welt wäre ihren den immer
selben Regeln folgenden Gang gegangen, und John Fontanelli (Gregor
Henze) hatte mehr schlecht als recht, aber ohne Gewissenqualen und
Medienrummel weiter sein Leben als Pizza-Fahrer in Manhattan fristen,
bzw. mehr oder weniger verpennen können. Wenn er nicht als Ergebnis des
500 Jahre alten Plans eines seiner Vorfahren aus Florenz Knall auf Fall
ein in einem halben Jahrtausend, allen Inflationen, Währungsreformen,
Kriegen, Ab- und Umwertungen zum Trotz, durch Verzinsung auf
gigantische 1.000.000.000.000,- Dollar (in Worten: eine Billion = 1.000
Milliarden) angeschwollenes Vermögen geerbt hätte. Das bringen ihm die
Bankiers Vacchi (Marco Wohlwend, Thomas Braus) und stürzen sein Leben
damit um.
24.01.2010 | 18.00 Uhr | Schauspielhaus Wuppertal | Eintritt: 12,- €
Schauspiel nach dem Roman von Andreas Eschbach
Bühnenfassung: Thomas Melle
Regie: Christian von Treskow
TopTicket
Landsiedel und Becker
Werther Hof 13, 42275 Wuppertal
Musik Kremer
Karlstraße 10, 42105 Wuppertal
7.
November: Albert Camus wird in Mondovi in der Nähe des heutigen Annaba
(Algerien) als zweiter Sohn einer Familie mit südfranzösischen Wurzeln
geboren. Der Vater, ein Fuhrmann und Kellermeister, fällt zu Beginn des
Ersten Weltkriegs. Die Mutter zieht mit den Kindern nach Algier und
verdient den Unterhalt für die Familie als Fabrikarbeiterin und
Putzfrau.
Abitur an einem Gymnasium in Algier.
Beginn des Studiums der Philosophie in Algier. Camus hat wiederholt Tuberkuloseanfälle.
Camus
heiratet Simone Hié. Die Ehe wird 1940 wieder geschieden. Er arbeitet
als Angestellter, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Eintritt
in die Kommunistische Partei, aus der er schon 1936 wieder
ausgeschlossen wird. Camus gründet das »Théâtre du Travail« und
beteiligt sich an der Kollektivarbeit zu dem Stück »Révolte dans les
Asturies«, das 1936 veröffentlicht wird.
Camus
legt seine Diplomarbeit über »Die Beziehungen zwischen Hellenismus und
Christentum in den Werken von Plotin und Augustin« vor. Aufgrund der
Tuberkuloseerkrankung wird er 1937 nicht zum Staatsexamen in
Philosophie zugelassen und somit von der Möglichkeit einer Einstellung
als Gymnasialprofessor ausgeschlossen. Theatertournee durch Algerien
mit der Truppe von Radio Algier.
Gründung des »Théâtre de l'Equipe«.
Camus
reist nach Savoyen und Florenz. Veröffentlichung des Essays »Noces« und
des Dramas »Caligula«. Camus inszeniert »Die Brüder Karamasow« im
Théâtre de l'Equipe.
Camus prangert als Journalist die kolonialen Ungerechtigkeiten in Algerien an.
Heirat
mit der Mathematiklehrerin Francine Faure. Camus verlässt Algerien und
geht als Reporter der Zeitung »Paris-Soir« nach Paris. Im September
1941 kehrt er nach Algerien zurück. Aufenthalt in Oran, wo er als
Lehrer arbeitet.
Herbst:
Nach einer Kur in Südfrankreich kann Camus nicht zu seiner Frau in Oran
zurückkehren, da die Deutschen den bis dahin unbesetzten Süden besetzt
haben. Mitglied der Widerstandsgruppe »Combat«. Veröffentlichung seines
Romans »L'Etranger« (Der Fremde) und des philosophischen Essays »Le
Mythe de Sisyphe« (Der Mythos von Sisyphos), in dem er sich mit dem
Sinnlosen und dem Absurden auseinandersetzt.
Aus
gesundheitlichen Gründen hält Camus sich kurzzeitig im Massif Central
auf. Von der Widerstandsgruppe Combat wird er anschließend nach Paris
geschickt, wo er als Lektor beim Verlag Gallimard arbeitet.
Veröffentlichung des ersten »Briefs an einen deutschen Freund« und
Mitbegründung der illegalen Zeitung »Le Combat«.
Camus
wird Chefredakteur der jetzt legalen Zeitung »Le Combat«, in der sich
nach Kriegsende die nichtkommunistischen Kräfte der Résistance sammeln.
Zeitweilig arbeitet auch Jean-Paul Sartre mit. Nach der Befreiung von
Paris und dem Abzug der deutschen Truppen wird der letzte »Brief an
einen deutschen Freund« veröffentlicht.
Auf einer Reise nach Amerika spricht Camus zu amerikanischen Studenten in New York.
Camus
verlässt die Zeitung »Le Combat«, da das Blatt den Besitzer und die
politische Linie wechselt. Deutsche Uraufführung seines Dramas
»Caligula« in Stuttgart und Wuppertal. Veröffentlichung des Romans »La
Peste« (Die Pest), der mit dem »Preis der Kritik« ausgezeichnet wird.
Veröffentlichung des Dramas »L'Etat de Siège« (Belagerungszustand).
Veröffentlichung
des Dramas »Les Justes« (Die Gerechten), in dem Camus sich mit der
Problematik der Selbstjustiz auseinandersetzt.
Veröffentlichung
der Essaysammlung »L'Homme Révolté« (Der Mensch in der Revolte).
Daraufhin kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung mit Sartre, in
deren Verlauf Camus mit Sartre bricht.
Camus
tritt aus der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für
Erziehung, Wissenschaft und Kultur) aus, weil das von Franco regierte
Spanien aufgenommen worden ist.
Camus ergreift öffentlich Partei für die Aufständischen in Ost-Berlin am 17. Juni.
Reise
nach Algerien, wo seit 1954 Krieg herrscht. Camus ruft zu einem
»Burgfrieden« auf. Nach dem Ungarn-Aufstand fordert Camus die
europäischen Schriftsteller auf, an die UNO zu appellieren.
Veröffentlichung des Romans »La Chute« (Der Fall).
Veröffentlichung
der Erzählung »L'Exil et le Royaume« (Das Exil und das Reich). Direktor
im Pariser Verlag Gallimard. Dezember: Auszeichnung mit dem Nobelpreis
für Literatur für seine »bedeutende literarische Schöpfung, die mit
klarsichtigem Ernst die Probleme des menschlichen Gewissens in unserer
Zeit beleuchtet«.
Uraufführung des Dramas »Les Possédés« (Die Besessenen).
4. Januar: Camus stirbt im Alter von 47 Jahren bei einem Autounfall in der Nähe von La Chapelle (Frankreich).
Posthume Veröffentlichung des Romans »La Mort Heureuse« (Der glückliche Tod).
Posthume Veröffentlichung des unvollendeten Romans »Le Premier Homme« (Der erste Mensch).
Als der einst prominente, heute fast vergessene Dichter Armin T. Wegner
(1886 – 1978) noch ein junger Mann war, rief er in seiner Abiturrede
den Mitschülern zu: »Widersetzt Euch viel und gehorcht wenig«. Zu
diesem Zeitpunkt war der französische Autor der »Revolte« noch nicht
geboren. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten und Verbindungslinien
zwischen Albert Camus und Armin T. Wegner.
Beide hatten gemeinsame literarische und philosophische Vorbilder –
etwa Dostojewski, Tolstoi oder Nietzsche. Beide entwickelten starke
Sympathien zu gewaltlosen Bewegungen gegen Krieg und Kolonialismus, zur
dezentralen syndikalistischen Gewerkschaftsbewegung und zu den Kulturen
des Orients. Armin T. Wegner, der vor seiner Karriere als
Schriftsteller Jura studierte, engagierte sich früh für Menschenrechte
und promovierte über das Streikrecht. Als Mitbegründer des deutschen
»Bundes der Kriegsdienstgegner« in der Internationale der Kriegsgegner
war Wegner eine Art »Großvater« moderner Kriegsdienstverweigerer und
Deserteure.
Armin T. Wegner wurde geboren in Elberfeld und starb im Exil in Rom.
Als Sanitäter im Ersten Weltkrieg war er Augenzeuge des jungtürkischen
Völkermordes an den Armeniern, den er dokumentierte und international
aufdecken half. Eine ähnliche Rolle spielte Camus bei der öffentlichen
Anklage gegen die Grausamkeiten des französischen Kolonialismus in
Algerien. Beide traten aber auch für die Verständigung der »Feinde«
ein.
Zwischen Camus und Armin T. Wegner gibt es viele weitere
Berührungspunkte: Das Leben als »menschliches Maß« und Grenze. Ein
belichteter Agnostizismus der Wärme, Verantwortung und Toleranz. Eine
Besinnung auf das Denken der griechischen Antike und ein positiver
Bezug auf die Ethik des Jesus von Nazareth. Zivilcourage als besondere
Aufgabe der Schriftsteller, denen »die Gabe der Rede nicht geschenkt
wurde, um sich durch Schweigen zum Mitschuldigen zu machen« (Armin T.
Wegner). Die Hinwendung zu den Unterdrückten, das Lernen von kleinen
Bewegungen (»small is beautiful«) und ein nicht-rassistischer Blick –
insbesondere auf den Orient und die Länder des Südens.
Nach Hitlers Machtergreifung erhob Wegner als einziger prominenter
Deutscher seine Stimme und schrieb einen Protestbrief an den
Nazi-Kanzler, den er aufforderte, die Verfolgung der Juden zu stoppen.
Camus leitete die Résistance-Zeitung »Combat« und setzte sich mehrfach
für verfolgte Juden ein.
Armin T. Wegner durchlitt Folter und mehrere Konzentrationslager, ehe
er nach Italien emigrieren konnte. Neben vielen anderen internationalen
Ehrungen wurde er von der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem) als
»Gerechter der Völker« ausgezeichnet.
Seit 2002 erinnert die Internationale Armin T. Wegner Gesellschaft e.V.
an den Dichter und »Menschheitskämpfer«. Sie wurde in Wuppertal
gegründet. 2003 folgte die Schwestergesellschaft Armin T. Wegner
Society of USA in Los Angeles. Dort wird jährlich der »Armin T. Wegner
Award« verliehen – ein Filmpreis für menschenrechtlich engagierte
Regisseure und Filmemacherinnen.
Die
Gründung der Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e. V. geht – nach
langjährigem Engagement einzelner Persönlichkeiten im In- und Ausland
wie zum Beispiel dem Bremer Germanisten Dr. Martin Rooney – auf eine
Veranstaltung in der Kurt-Tucholsky-Gedenkstätte Schloß Rheinsberg
zurück.
Aus Anlaß einer Armin-T.-Wegner-Ausstellung
war es am 9./10. Märe 2001 zum ersten Mal seit Jahren gelungen, eine
große Anzahl von Wegner-Freunden ganz unterschiedlicher Herkunft zu
einer Tagung zusammenzuführen. So trafen sich auf Einladung von Dr.
Peter Böthig in Schloß Rheinsberg viele Gäste, darunter auch
Familienangehörige von Armin T. Wegner aus Deutschland und Italien, um
– nach bemerkenswerten Vorträgen – miteinander über den Dichter ins
Gespräch zu kommen. Im Verlauf der Diskussionen wurde angeregt, die
fruchtbare Kommunikation über Armin T. Wegner untereinander aufrecht zu
erhalten und künftig auch weitere Interessenten miteinzubeziehen.
Zu diesem Zweck wurde als ein loser Verbund der »Freundeskreis Armin T.
Wegner« gebildet. Mit viel Engagement trieben die Initiatoren –
insbesondere Peter Gralla (Neuglobsow) – daraufhin die Vernetzung von
Wegner-Freunden aus aller Welt erfolgreich voran. Nach und nach auf
eine breitere Basis gestellt, fanden in der Folge mehrere
Arbeitstreffen statt – im Herbst 2001 in Wuppertal, im Januar 2002 in
Berlin und im März 2002 wieder in Wuppertal – bei denen endgültig die
Weichen für die Gründung einer Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e. V.
gestellt werden konnten.
Am 28. September 2002 wurde in der Begegnungsstätte Alte Synagoge in
Wuppertal die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e. V. gegründet. Mit einem
musikalisch-literarischen Festprogramm wurde am 29. September im
würdigen Rahmen des Wuppertaler Schauspielhauses die Gründung
öffentlich gefeiert: In Anwesenheit der Tochter und des Sohns von Armin
T. Wegner – Sybil Stevens und Michael Wegner – und unter Beteiligung
zahlreicher Ehrengäste – darunter Vertreter der Armenier in Deutschland
und der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem – wurde vor einem großen
Publikum in Ansprachen des Dichters und seiner Verdienste im Einsatz
für die Menschenrechte gedacht. Es erklang armenische, jüdische und
palästinensische Musik, bewegende Rezitation aus Texten Wegners sowie
die (Ur-) Aufführung erster Wegner-Vertonungen – dargeboten von
namhaften Künstlern und Künstlerinnen.
Ziele
Die Ziele der internationalen Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e.V. sind
ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig. Die Satzung benennt als
Programm u.a.:
"Die Armin T. Wegner-Gesellschaft will zur Erforschung, Pflege und Verbreitung
des Werkes Armin T. Wegners beitragen. [... ] Den Lebenskontexten des
Dichters will die Armin T. Wegner-Gesellschaft in ihren Aktivitäten
ebenfalls Rechnung tragen; insbesondere auch dem Leben und Werk von
Lola Landau. Neben Wegners Bedeutung als Schriftsteller soll
gleichberechtigt sein gesellschaftlich-politisches Engagement gewürdigt
und als ein Vorbild für Zivilcourage in lebendiger Erinnerung gehalten
werden. So wie sich Wegner für Verfolgte – insbesondere für Armenier
und Juden – und gegen den Krieg eingesetzt hat, so gehört der Einsatz
für Menschenrechte, für Frieden, Toleranz und die Vermittlung zwischen
den Kulturen und Religionen zum Programm der Armin T.
Wegner-Gesellschaft.
Die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e. V. strebt die Zusammenarbeit und
die Vernetzung mit anderen Institutionen und Initiativen an, die sich
vergleichbaren Zielen verschrieben haben".
Die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft e.V. möchte Sie dazu ermuntern und
herzlich einladen, sich mit Ihrer Kompetenz an der gemeinsamen Arbeit
im Sinne des Dichters zu beteiligen oder aber im Rahmen dieses Vereins
Armin T. Wegner und sein Werk für sich neu zu entdecken.
Kontakt
Internationale Armin T. Wegner Gesellschaft e.V.
Else Lasker-Schüler Str. 45
42107 Wuppertal
Konto 916445
Stadtsparkasse Wuppertal | BLZ 330 500 00
Spenden sind steuerlich abzugsfähig!
www.armin-t-wegner.de
www.armin-t-wegner.us
Die
Stiftung W. wurde im Dezember 2001 in Wuppertal gegründet. Seitdem
mischt sie sich durch Veranstaltungen, Aktionen und Diskussionen in die
lokale und bundesweite Politiklandschaft ein. Sie ist vollkommen
unabhängig.
Die Stiftung W. versteht sich als
internationalistisch ausgerichtete, systemkritische Suchplattform. Ihr
Ziel ist es, mit möglichst vielen kontrovers denkenden und engagierten
Menschen über ihre Aktivitäten ins Gespräch zu kommen. Die Stiftung W.
will Impulse für einen Politikansatz geben, der sich außerhalb gängiger
Normen und Definitionen entwickeln kann und der herkömmliche Denk- und
Daseinsstrukturen überwinden hilft. Mit ihren Veranstaltungen will die
Stiftung W. Räume zur Entwicklung von Gegenöffentlichkeit schaffen und
gemeinsam mit anderen Menschen Ansätze für die Entdeckung und
Realisierung alternativer (Lebens-)Wirklichkeiten entwickeln.
Die Arbeit der Stiftung W. ist fast ausschließlich ehrenamtlich
organisiert und wird zurzeit von acht Menschen getragen, die in
unterschiedlichen politischen Zusammenhängen tätig waren und sind. Sie
vereint, dass sie trotz vielfältiger Erfahrungen und Enttäuschungen die
Sehnsucht nach der Entwicklung einer herrschaftsarmen, angstfreien und
solidarischen Gesellschaft nicht verloren haben.
Kontakt
Stiftung W.
Marienstraße 82
42105 Wuppertal
www.stiftung-w.de
mail@stiftung-w.de
0172 2800820
Engagiert in verschiedenen politischen Initiativen, unter anderem bei »Zahltag!« und »Bundeswehr Wegtreten« sowie in der Stiftung W. »Zahltag!« steht bundesweit für eine Aktionsform von kollektiver Gegenwehr gegen behördliche Angriffe insbesondere durch Hartz IV und dessen ausführende Institutionen. Die Initiative »Bundeswehr Wegtreten« bekämpft das Streben der Bundeswehr nach gesellschaftlicher Akzeptanz, prangert deren Selbstinszenierung im öffentlichen Raum an und entwickelt Aktionsformen gegen die Militarisierung der Zivilgesellschaft.
Bildhauerin, Malerin, Zeichnerin. Geboren in Wuppertal, wo sie als freie Künstlerin lebt. Studium an der Werkkunstschule Wuppertal, an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Accademia delle belle arti in Rom. Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland. Lehraufträge an der Bergischen Universität und an der Universität Dortmund.
Musiker, Autor, Pädagoge. Geboren in Hof/Saale. Lebt in Wuppertal, wo er Musik und Sozialwissenschaften studierte. Kompositionen für verschiedene Besetzungen, Film- und Bühnenmusiken. Buch-, Essay- und CD-Veröffentlichungen. Mitbegründer von Fortschrott, Trio con voce und Duo Dada. Konzerte in Deutschland, Europa und im Nahen Osten. Initiierte die internationalen Verständigungs- und Erinnerungsprojekte »Europe meets Australia« (1999) und »Picture of a voice« (2003 – 2008). Mitbegründer der Internationalen Armin T. Wegner Gesellschaft und der 2009 erfolgreichen Friedensinitiative FREIe HEIDe gegen das Bundeswehr-/NATO-»Bombodrom« in Brandenburg.
Bankkaufmann, seit 2000 Gesellschafter und Mitarbeiter der Firma Kugel und Kompass GmbH (Bochum), einer Unternehmensberatungsfirma, die ausschließlich im gemeinnützigen Bereich tätig ist. Vorstand der Alanus Stiftung, Trägerin der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft (Alfter). Mitbegründer der Stiftung W. sowie Hundeliebhaber und Donald Duck-Fan.
Geboren in Wuppertal. Studierte Klassische Gitarre, Musikgeschichte, Jazz, Free Jazz und Improvisation. Musiker, Komponist und Pädagoge. Initiator von Klangprojekten und »Acoustic Land Art«. Klanginstallationen mit »sehr langen Saiten« und von ihm neu entwickelten oder neu belebten Instrumenten. Kooperationsprojekte mit Dichtern, Rezitatoren, Tänzern und bildenden Künstlern. Für das internationale Armin-T.-Wegner-Projekt und die gleichnamige Doppel-CD »Bildnis einer Stimme« (2008) entwickelte er zusammen mit Christian Stritzel und Martin Stürtzer die Musik zu Texten aus Armin T. Wegners »Der Ankläger«.
Autor und Übersetzer. Lebt in Marseille (Frankreich). Seit 1979 Autor der Zeitschrift Graswurzelrevolution. Seit einigen Jahren zudem Mitglied der Redaktion und Mitherausgeber. Zahlreiche Aufsätze und Buchveröffentlichungen: »Ursprung der Revolte. Albert Camus und der Anarchismus« (Heidelberg 1998); »Albert Camus et les libertaires« (Marseille 2008).
Geboren in Mülheim an der Ruhr. Lebt seit 1980 in Wuppertal und studierte Philosophie und Kunstpädagogik an der Bergischen Universität. Sie promovierte im Fach Philosophie über das Thema »Die Welt bietet nicht Wahrheiten, sondern Liebesmöglichkeiten. Zur Bedeutung der Liebe im Werk von Albert Camus«. Die Arbeit erhielt das Prädikat »opus eximium« und wurde mit dem Preis der Commerzbank-Stiftung ausgezeichnet. Seit 1982 ist sie als Kulturjournalistin tätig, seit 2000 als verantwortliche Kulturredakteurin beim Remscheider General-Anzeiger.
Geboren in San Sebastian (Spanien). Philosoph, der während des Franco-Faschismus‘ Berufsverbot bekam. Schriftsteller, Übersetzer und Professor für Philosophie an der Universität Madrid. Er engagiert sich weltweit öffentlich gegen politische Gewalt und Terrorismus. Internationaler Bestsellerautor, etwa: »Tu was Du willst. Ethik für die Erwachsenen von Morgen«. Savater definiert sich als ein »filósofo de compañía« (etwa: »Philosoph aus der Nachbarschaft«) nach Art der französischen Philosophen der Aufklärung und in Absetzung von der rein akademischen Philosophie. Er veröffentlichte mehr als 30 eigene Bücher, unter anderem über Nietzsche, den Anarchismus, die Malerei und die Kindheit.
Schauspielerin und Regisseurin. Lebt in Berlin und Wuppertal. Engagements am Wuppertaler Schauspielhaus, Schauspielhaus Hamburg, Schaubühne Berlin, Schaupielhaus Bochum, Deutsches Theater Berlin. Freischaffende Künstlerin. Bundesweit bekannt wurden ihr Else Lasker-Schüler-Soloabend »Was soll ich hier« und ihre Lesungen »Gespräch mit dem Wind – Nelly Sachs und Lola Landau« sowie »Mein Zwi Zwi – Rosa Luxemburg in Texten und Briefen«. Inszenierte die Kinderoper »Brundibar – Oper der Kinder von Theresienstadt« (1996) und Else Lasker-Schülers Schauspiel »Artur Aronymus und seine Väter« (2002).
Jazzmusiker (Saxophon, Bassklarinette) und Komponist. Geboren in Lüdenscheid. Lebt in Wuppertal. Studierte zunächst Musikwissenschaft in Münster, dann Saxophon an der Hochschule für Musik Köln. Mitwirkung in der Fusionjazz-Band »Das Pferd«. Zusammenarbeit mit Harry Beckett, Marilyn Mazur, Peter Kowald, Bobby McFerrin, Lydie Auvray, Karlheinz Stockhausen und sinfonischen Orchestern. 1998 gründete er das »Wolfgang Schmidtke Orchestra«. Zahlreiche Projekte für den WDR. Dozent an der Musikhochschule Köln. Künstlerischer Leiter des Musikfestivals »Die 3. Art« und der Reihe »Nachtfoyer« im Wuppertaler Schauspielhaus. Vorsitzender der Peter Kowald Gesellschaft.
Sozialwissenschaftler, geboren in Wuppertal, arbeitet in Hattingen bei einer gemeinnützigen Qualifizierungs- und Bildungseinrichtung als Projektentwickler und Referent für Öffentlichkeit. Forschung und Publikationen zu Nachhaltigkeit, sozialen Bewegungen, Nichtregierungsorganisationen und sozialpolitischen Fragestellungen. Lehrbeauftragter der Fachhochschule Dortmund. Gründungsmitglied der Stiftung W. und der HAZ Stiftung Jugend Kompetenzen Zukunft.
Geboren in Wuppertal. Musiker, Rezitator, Sound-Tüftler. Virtuose und Komponist auf dem Theremin, einem im frühen 20. Jahrhundert entwickelten Antenneninstrument, das durch Kompositionen von Olivier Messiaen und durch die Filmmusik in Hitchcocks »Die Vögel« bekannt wurde. Freie Theaterprojekte. Produktion von Sprach-Klang-Aktionen – unter anderen mit Texten des Expressionismus, etwa von August Stramm, Armin T. Wegner und Johannes R. Becher.
Pianist, Organist, Elektroniker und Musikpädagoge. Geboren in Wuppertal. Entwickelt elektronische Sounds. Soloprojekt »Phelios«. Konzerte und Performances. Initiator und Organisator des Elektronic-Festivals »Phobos« in Wuppertal 2009. Die CD »Klang ist ewig« produzierte er gemeinsam mit Christian Stritzel – ebenso das erste elektronische Konzert in der Wuppertaler Schwebebahn im November 2009.
Professor für Sozialpädagogik und Sozialpolitik am Fachbereich Bildungs- und Sozialwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal. Promotion und Habilitation in den Bereichen Bildungs- und Gesellschaftstheorie an der Universität Bielefeld. Forschung und Publikationen zu kritischer Gesellschafts- und Demokratietheorie, zu Kindheit, zur Theorie und Geschichte sozialer Arbeit und zum Nationalsozialismus. Vorsitzender des Research Committee on Participation, Organizational Democracy and Self-Management der International Sociological Association (ISA).
Sozialwissenschaftler, Theologe und Pfarrer. Geboren in Nordhorn. Mitbegründer der »Initiative für Intensivpädagogik« in Emden. Seit 1995 Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche in Schüttorf. Sein friedenspolitisches Engagement gilt besonders der Beratung und Hilfe von Kriegsdienstverweigerern und Soldaten. Zusammen mit Nina Hagen Projekt für Deserteure und traumatisierte Soldaten. Zahlreiche Buchveröffentlichungen – darunter der Roman »Manhattan - In der Gewalt der Geheimdienste« (2005) und »Vorboten der Zukunft« (2009).
Regisseur, geboren in Niedersachsen, aufgewachsen in Köln, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Ersten Engagements am Deutschen Theater, dem Berliner Ensemble und dem Burgtheater in Wien sowie mehreren Jahren in der Berliner freien Theaterszene folgte eine zehnjährige freischaffende Tätigkeit an vielen Bühnen im deutschsprachigen Raum sowie in Frankreich und der frankophonen Schweiz. Seit Beginn der Spielzeit 2009/10 Schauspielintendant der Wuppertaler Bühnen.
Geboren 1963 in Wuppertal, Mediengestalter, Netzwerker und Kulturarbeiter mit Schwerpunkt Kino. Er ist Geschäftsführer der Agentur »cinopsis«, die Computernetze administriert und Internetauftritte gestaltet. Zudem leitet er das Sommerkino »TALflimmern«, kuratiert Filmreihen für Museen und organisiert im Auftrag des Kulturbüros der Stadt Wuppertal die bergische Wanderkino-Reihe »Movie in Motion«.
Was ist ein Mensch in der Revolte?
Ein Mensch, der nein sagt. Aber wenn er ablehnt, verzichtet er doch
nicht, er ist auch ein Mensch, der ja sagt aus erster Regung heraus.
(Albert Camus aus: »Der Mensch in der Revolte«)
Jeder Revolutionär endet als Unterdrücker oder als Ketzer. … Die
absolute Revolution setzte tatsächlich die absolute Formbarkeit der
menschlichen Natur voraus, ihre mögliche Rückbildung auf den Stand
einer Geschichtskraft. Aber die Revolte ist die Weigerung des Menschen,
als Ding behandelt und auf die bloße Geschichte zurückgeführt zu
werden. Sie ist die Bekräftigung einer allen Menschen gemeinsamen
Natur, die sich der Welt der Macht entzieht. Die Geschichte ist
zweifellos eine der Grenzen des Menschen; in diesem Sinn hat der
Revolutionär recht. Aber der Mensch setzt in seiner Revolte seinerseits
der Geschichte eine Grenze. An dieser Grenze steigt das Versprechen
eines Wertes auf.
(Albert Camus aus: »Der Mensch in der Revolte«)
Weit entfernt von jeglicher Romantik, ergreift [die Revolte] im
Gegenteil für den wahren Realismus Partei. Wenn sie eine Revolution
will, will sie sie zu Gunsten des Lebens und nicht gegen es. Daher
stützt sie sich zuerst auf die konkreteste Wirklichkeit, den Beruf, das
Dorf, durch die das Sein, das lebendige Herz der Dinge und der Menschen
durchschimmern. Die Politik hat sich, ihrer Ansicht nach, diesen
Wahrheiten zu beugen.
(Albert Camus aus: »Der Mensch in der Revolte«)
Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.
(Albert Camus aus: »Der Mythos von Sisyphos«)
Es gibt eine Freiheit am Mittag, wenn das Rad der Welt anhält und der Mensch
ja sagt zu dem, was ist. Doch das, was ist, wird. Man muss zum Werden
ja sagen. … Wir entscheiden uns für Ithaka, die treue Erde, das kühne
und nüchterne Denken, die klare Tat, die Großzügigkeit des wissenden
Menschen. Im Lichte bleibt die Welt unsere erste und letzte Liebe.
Unsere Brüder [und Schwestern] atmen unter dem gleichen Himmel wie wir;
die Gerechtigkeit lebt. Dann erwacht die sonderbare Freude, die zu
leben und zu sterben hilft und die auf später zu verschieben wir uns
fortan weigern.
(Albert Camus aus: »Der Mensch in der Revolte«)
Jede Generation sieht zweifellos ihre Aufgabe darin, die Welt neu zu
erbauen. Meine Generation jedoch weiß, dass sie sie nicht neu erbauen
wird. Aber vielleicht fällt ihr eine noch größere Aufgabe zu. Sie
besteht darin, den Zerfall der Welt zu verhindern. Als Erbin einer
morschen Geschichte, in der verkommene Revolutionen, tollgewordene
Technik, tote Götter und ausgelaugte Ideologien sich vermengen, in der
Mächte ohne Größe heute wohl alles zu zerstören, aber niemand mehr zu
überzeugen vermögen, sieht diese Generation sich vor die Aufgabe
gestellt, in sich und um sich ein weniges von dem, was die Würde des
Lebens und des Sterbens ausmacht, wiederherzustellen.
(Albert Camus aus: Rede anlässlich der Entgegennahme des Nobelpreises für Literatur)
In Kooperation mit:
Wuppertaler Bühnen
Schauspielhaus
Bundesallee 260
42103 Wuppertal
www.wuppertaler-buehnen.de
ort | Peter Kowald Gesellschaft
Luisenstraße 116
42103 Wuppertal
www.kowald-ort.com
Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz
An der Bergbahn 33
42289 Wuppertal
www.wuppertaler-initiative.de
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
Herzogstraße 42
42103 Wuppertal
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal
www.uni-wuppertal.de
Kirche in der City
Kirchplatz 2
42103 Wupertal
www.kidc.de
Unterstützt von:
Bundesprogramm »Vielfalt tut gut«
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Alexanderstraße 3
10178 Berlin
www.vielfalt-tut-gut.de
Stadtsparkasse Wuppertal
Islandufer 15
42103 Wuppertal
www.sparkasse-Wuppertal.de
NaturFreunde Wuppertal
c/o Wolfgang Weil
Hergesellstr.3
42285 Wuppertal
www.naturfreunde-wuppertal.de
Kulturbüro der Stadt Wuppertal
Verwaltungshaus Elberfeld
Neumarkt 10
42103 Wuppertal
www.kulturbuero-wuppertal.de
Von Ulrich Klan
Auf dem Wuppertaler Camus-Festival gab es eine Aufbruchstimmung, wie sie lange nicht mehr zu erleben war: Alle Veranstaltungen waren ausverkauft bzw. – wenn ohne Eintritt – überfüllt. Das Publikum umfasste alle Altersgruppen – darunter bei den Jugendlichen auch ganze Schulklassen oder -kurse. Für die Camus-Verfilmung »Die Pest« musste wegen des starken Publikumandrangs kurzfristig eine zusätzliche Vorstellung organisiert werden. Es gab intensive Gespräche um die Bedeutung und um die Aktualität von Albert Camus, ein bundesweites Echo und ein aktives Publikum, welches teilweise aus Bremen, Hannover, Münster, Frankfurt, Wiesbaden und Stuttgart angereist war.
In Wuppertal gibt es eine langjährige Tradition der Pflege vor allem des Dramatikers Albert Camus. Hier wurde bereits im Jahre 1947 die deutsche Erstaufführung von Camus' Schauspiel »Caligula« präsentiert. Die Veranstaltungen des jetzigen Camus-Festivals fanden vor allem im aktuell von Schließung bedrohten Wuppertaler Schauspielhaus statt, dem Ort der Entwicklung von Pina Bausch, Schauplatz von Else Lasker-Schülers Dramen und Heinrich Bölls Rede über die »Freiheit der Kunst«. Aber auch andere Orte der Stadt waren in das Festival einbezogen, u.a. die renommierte City Kirche Elberfeld. Das Theater erlebte eine Woche volles Haus und pralles Leben – während zugleich seine drohende Schließung bundesweit Schlagzeilen machte. Das Camus-Festival war auch Teil des überörtlichen Widerstandes gegen kulturellen und sozialen Kahlschlag in den Kommunen, so dass die Westdeutsche Zeitung titelte: »Wuppertal feiert einen Rebellen – und protestiert!«
Das Motto »Camus lebt!«, das im Vorfeld manchem als gewagt erschien, wurde durch überwältigendes Publikumsinteresse und besonders auch in aktuellen Themenschwerpunkten des Festivals voll bestätigt.
Vereinnahmungsversuche und Aktualität
Bis heute unbequem wirft der Autor der »Revolte« die Frage auf, wie mit ihm zu einem Datum wie diesem umzugehen sei? Wie man es nicht machen sollte, lehrte im Vorfeld ein Blick nach Frankreich: Dort hatte ausgerechnet der Präsident einen Versuch gestartet, Albert Camus zum 50. Todestag für die »Grande Nation« zu vereinnahmen. Nicolas Sarkozy wollte Camus zum 50. Todestag exhumieren lassen, um ihn im »Pantheon« der französischen Republik einzugemeinden. Dies scheiterte nicht nur am Einspruch von Camus' Kindern. Der Versuch erwies sich auch als durchsichtiges Projekt der Eitelkeit – und fiel öffentlich durch. Vergeblich wollte die Sarkozy-Administration im Namen Camus’ Wasser auf die Mühlen ihres »neuen« französischen Nationalismus leiten.
Albert Camus als Gegenstand von Staatsräson? Das ist gerade in seinem Fall nur peinlich und zeugt von Unkenntnis sowie von Desinteresse: Der in Algerien geborene Schriftsteller, der in Lourmarin (Südfrankreich) lebte und Paris mied, so oft er konnte, taugt nicht zur Galionsfigur Frankreichs. Camus selbst bemerkte dazu lakonisch: »Wir lebten zufrieden in der Provence. (...) Dann kamen Barbaren aus dem Norden und machten uns zu Franzosen«.
So wurde nach Sarkozys Vorstoß nur eines deutlich: Der Präsident »interessiert« sich bloß für die Knochen des toten Camus – die Lebendigkeit seines Denkens interessiert ihn nicht. Albert Camus aber lebt! Er gehört am wenigsten einem Staat – er gehört der Menschheit.
In Wuppertal wurde Camus befreit aus seiner deutschen Schattenexistenz als mittlerweile (zu) selten gespielter Dramatiker und angeblich bloße »Lektüre fürs Abitur«, wie die »taz« schrieb. Das Wuppertaler Festival brach in seinen Formen und Themen Schubladen auf, in denen Camus hierzulande all zu oft reduziert, vereinnahmt oder einfach »wegsortiert« wurde. Die Wuppertaler Albert-Camus-Tage stellten sich auf hohem Niveau, aber unakademisch der Beweglichkeit, welche dieser Autor als Essayist, als Dramatiker, als Denker und Aktivist verlangt, und erreichten sowohl »Expert/inn/en« als auch einfach nur interessierte Menschen – insbesondere zahlreiche Camus-»Einsteiger«.
Auch andernorts setzte eine neue Auseinandersetzung mit Albert Camus ein. Es gab eine intensive Auseinandersetzung in den europäischen Medien und mehrere literarische und politische Veranstaltungen in Frankreich – vor allem in Paris und Marseille. In Deutschland wurden nach dem Wuppertaler Festival weitere Camus-Symposien mit großem Erfolg an der Universität Bonn und an der Evangelischen Akademie Meißen durchgeführt.
Camus' Impulse spiegeln sich in vielen heutigen Ideen, Lebenshaltungen und zivilgesellschaftlichen Bewegungen weltweit. Die Integrität und positive humane Kraft seines Denkens ist gefragt – angesichts von Bildungskrise, Turbokapitalismus, Entsolidarisierung, Rassismus, Terror und Gewalt. Camus' Revolte bedeutet nicht weniger als die (Wieder-)Herstellung der menschlichen Würde. Sie ist auch Erinnerung an Achtung, Liebe und Solidarität unter heillos scheinenden, absurden Umständen.
Camus ist hochaktuell. Und er ist wieder sichtbar: Denn der Blick auf ihn ist – zwanzig Jahre nach dem Fall des »Eisernen Vorhangs« – nicht mehr durch dogmatische Denkmuster und Modelle eines autoritären Staatssozialismus verstellt.
Nachhaltig gegen Gewalt und Terror – und gegen Camus-Übersetzungsdefizite: Festival bringt deutsche Erstübersetzung
Auf dem Wuppertaler Camus-Festival war der spanische Philosoph Prof. Dr. Fernando Savater (Madrid) zu Gast. Der Bestsellerautor in vielen Sprachen (z.B. »Tu was du willst – Ethik für die Erwachsenen von morgen«) sprach über »Die Herausforderung von Terrorismus und Gewalt - Ethik nach Camus«. Savater bezog Passagen zu Mord und Selbstmord in Camus' »Der Mensch in der Revolte« auf gegenwärtige Erscheinungsformen des Terrors – und reflektierte mit Camus auch Formen des Staatsterrorismus. Im mehr als je aktuellen Gegenentwurf Camus' zeigte Savater, dass Gewalt prinzipiell nicht zu legitimieren ist – auch dann nicht, wenn sie Opfern von Unterdrückung »notwendig« erscheint. Und er stellte am Beispiel Camus' vor allem die Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit der Sprache ins Zentrum jeder Ethik. Camus' Diktion ist die Sprache eines um Wahrheit und Ausdruck ringenden Künstlers. Das macht diesen Autor um so vieles authentischer und nachhaltiger als viele seiner fachphilosophischen, vor allem marxistischen Kritiker. Savater verglich Camus mit dem britischen Autor und freiheitlichen Sozialisten George Orwell (»1984«). Beide hatten vor allem wegen ihrer Sprache und ihrer geistigen Unabhängigkeit größten Erfolg als Autoren der Weltliteratur.
Der Publizist und Journalist Lou Marin (Marseille) belegte in seinem deutschsprachigen Vortrag »Ursprung der Revolte – Camus und der Anarchismus« die Nähe Camus' zum anarchistischen und syndikalistischen Milieu. Hier wurden Berührungspunkte zu dem deutschen Autor Armin T. Wegner sichtbar, der zeitweilig in Zeitschriften der gewaltlosen syndikalistischen Gewerkschaftsbewegung veröffentlicht hatte. In Wuppertal wurden von Lou Marin erstmals Auszüge aus Texten von Camus in deutscher Sprache vorgestellt, die als journalistische Beiträge in französischen libertären Zeitschriften erschienen, aber bis heute nicht in deutscher Sprache veröffentlicht wurden. Im Publikumsgespräch wurde deutliche Kritik an der bisherigen Publikationspolitik zu Camus vor allem in Deutschland geübt. Seine zahlreichen journalistischen Arbeiten liegen auf Deutsch noch immer nicht vor und seine bisher hierzulande veröffentlichten Schriften sind oft mangelhaft übersetzt.
Die Veranstalter des Wuppertaler Camus-Festivals gingen auf dieses Defizit und die starke Nachfrage ein. Sie veranlassten die deutsche Erstübersetzung von Lou Marins französischem Originalbeitrag »Camus et sa critique libertaire de la violence« (Montpellier, Januar 2010). Unter dem deutschen Titel »Camus und seine libertäre Kritik der Gewalt« werden darin Camus’ Bezüge zu Positionen des gewaltfreien Anarchismus und Syndikalismus sowie seine langjährigen Freundschaften zu Vertreter/innen dieser Richtung dargestellt. Die Armin T. Wegner-Gesellschaft erwarb die Rechte an dieser deutschen Erstausgabe vom französischen Originalverlag. Nachhaltig wird diese Erstübersetzung nun der deutschsprachigen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine pdf-Version kann hier herunter geladen werden.
»Marschall-Pause« – Vom Schweigen und vom Zur-Sprache-kommen
Die Philosophin und Journalistin Dr. Anne-Kathrin Reif (Wuppertal), die mit einer vielfach ausgezeichneten Dissertation über Camus an die Öffentlichkeit trat (»Die Welt bietet nicht Wahrheiten, sondern Liebesmöglichkeiten«), hielt einen Vortrag zum Thema »Der unbekannte Camus – vom Absurden zur Liebe«. Sie zeigte in den Hauptwerken von Camus bislang unbeachtete und in seinen letzten Texten sowie Tagebuchaufzeichnungen immer deutlicher werdende Tendenzen des Autors, »eine andere Art von Liebe« zu suchen. Camus plante eine dritte Phase seines Gesamtwerkes, die »Phase der Liebe« – als Aufhebung des Absurden und der Revolte. Sein früher Tod machte nur Skizzierungen dieser Phase möglich, vor allem in dem posthum erschienenen Roman »Der erste Mensch«. Camus' Gesamtwerk blieb dadurch ein Torso. Reif erschloss erstmals diese unbekannte Seite an Camus – die Frage nach »Liebesmöglichkeiten«, die noch über die Solidarität hinausgehen.
Wie sie zeigte auch die Schauspielerin Ulrike Schloemer (Berlin) in der musikalischen Lesung »Vom Geist des Mittelmeeres« Camus als einen Suchenden in »Licht und Schatten«, als bescheidenen und zerbrechlichen, poetischen Zeugen gegen Aufgeblasenheit und Gewalt und als Autor, dessen reiche, freiheitliche Sprache aus der Armut und aus dem »Schweigen der Mutter« erwuchs. Der Analphabetin widmete er seinen letzten Roman mit den Worten: »Dir, die du dies nie wirst lesen können«.
Camus lebt nicht, wenn die Revolte nicht auch das Ästhetische mit einbezieht. Das Festival machte das nicht nur in Lesungen erfahrbar, sondern auch in Skulptur, Zeichnungen und im Film. Viscontis »Der Fremde« mit Marcello Mastroianni war etwa zu sehen in der einzig erhaltenen deutschsprachigen 35-mm-Rolle – ein surrendes Kinoerlebnis wie zu Camus' Zeiten präsentiert von Mark Tykwers »Movie in Motion« im Wuppertaler Schauspielhaus.
Es gab darüber hinaus auch eigene Musikbeiträge zu Camus-Texten. Natürlich erklang Jazz als die Musik der Freiheit überhaupt: Improvisierte Sounds aus dem Paris und New York der Fünfziger Jahre zu Camus' »Mythos des Sisyphos«. Aber auch ganz Neues, Unerhörtes wurde in Camus' Zusammenhang uraufgeführt: Eigens für das Festival war eine Komposition zu Camus' Nobelpreisrede entstanden. Andreas J. Leep (Bass) und Christian Stritzel (Theremin) präsentierten zu Camus' Originalstimme cool tanzende Klänge auf dem futuristischen Antenneninstrument Theremin in Begleitung eines walking-Basses. Zur Eröffnung des Festivals – in der Camus-Konzertlesung »Pensée du Midi – Vom Geist des Mittelmeeres« gab es als weitere Erstaufführung eine Performance mit dem ersten »komponierten Schweigen« der Musikgeschichte. Das Stück »In futurum« des Dada-Komponisten Erwin Schulhoff (1894 - 1942) besteht nur aus – Pausen! Dieses vielsagende Schweigen entstand im Ersten Weltkrieg, wenige Jahre nach Camus' Geburt und dem Tod seines Vaters auf dem Schlachtfeld – ein für Camus nie gekannter, auf immer schweigender Vater. Die unhörbare Musik des Weltkriegteilnehmers Erwin Schulhoff ist auskomponierte Stille. Das Stück »In futurum« könnte von seiner Intention her bis ins Unendliche gehen. Schulhoffs Werk besteht aus stummen Interaktionen der Musiker und verlangt – über die in der Musik übliche Generalpause hinaus – auf dem »Höhepunkt« dieses Schweigens eine »Marschall-Pause«: Nicht nur Zeichen für ein Schweigen, das alle bislang bekannten Pausen übertrifft, sondern auch die stille, weit über Satirisches hinausgehende Aufforderung an die militärischen Oberbefehlshaber dieser Welt, (un)endlich den Mund zu halten.
Neben diesem seltenen und erstaunlichen Werk gab es – verwoben mit Camus' Texten – natürlich auch Musiken mit hörbaren Tönen. Darunter in neuem Arrangement »Le deserteur« von Boris Vian. Dieses Chanson, geschrieben für die Bewegung der Verweigerer des Algerienkrieges, war eines von Camus' Lieblingsliedern und wurde zum weltweit meistverbotenen Antikriegslied überhaupt. Und zu einem der bekanntesten weltweit – was nicht zuletzt jenen zahlreichen Verboten zu verdanken ist.
Die Eröffnungsveranstaltung des Camus-Festivals hatte auch Live-Musik von Erik Satie und Jaques Ibert im Programm, Musik aus dem algerischen Tipasa und aus Barcelona. Anknüpfend an Camus' Vision eines »neuen Ithaka« aus dem Schlusskapitel von »Der Mensch in der Revolte« erklang »Ithaka«, die zeitlose »Hymne der Utopie« von Louis Llach, dem populären katalanischen Komponisten der Gegenwart, auf das gleichnamige Gedicht des neugriechischen Lyrikers Konstantin Kavafis. Damit schloss sich der Kreis rund um den »Midi« – das Mittelmeer (Arrangements, Gesang, musikalische Leitung: Ulrich Klan).
Im Sinne Camus' gab es auch ein Forum von Basisinitiativen. Camus selbst sah ausdrücklich nicht Parteien, sondern vor allem Einzelne sowie kleine, freiheitliche und selbstorganisierte Bewegungen, Kommunen und Gewerkschaften als Träger der Revolte, als gesellschaftliches Korrektiv und als Motor der Gesellschaft an. In Wuppertal diskutierten Vertreter/innen von »Bundeswehr wegtreten«, von Nina Hagens und Pastor Karl Wilhelm ter Horsts »Initiative für Deserteure und traumatisierte Soldat/inn/en«, von attac und amnesty international, vom Bündnis »Wuppertal wehrt sich«, von der Initiative für Demokratie und Toleranz, von der Anti-Hartz IV-Initiative »Zahltag« sowie von der Stiftung W. Ein gelungener Gesprächsanfang miteinander und mit dem Publikum. Diese Veranstaltung brachte die Wahrnehmung auch weniger bekannter Initiativen voran und förderte die gegenseitige Vernetzung.
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Westdeutsche Zeitung 04.01.2010
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Westdeutsche Zeitung 19.01.2010
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Wuppertaler Rundschau 13.01.2010
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